Arbeit mit der Lernlandkarte

Lernlandkarte - Wie geht das?

Ein paar Fakten

90%
Formative Evaluation des Unterrichts
70%
Metakognitive Strategien

Kompetenzorientierte Unterrichtsplanung

Eine kompetenzorientierte Unterrichtsplanung mit beiden Lernlandkarten-Typen kann praktisch folgendermaßen aussehen:

  1. Zu Beginn der Unterrichtsplanung steht die Frage, um welche Kompetenzen sich ein bestimmter Zeitraum drehen soll. Hier wird die Lernlandkarte zu a) in Punkt 1) verwendet. Auch geht es um die Frage, ob ich für eine ganze Klasse oder eine bestimmte Gruppe oder ein einzelnes Kind plane. Diese Punkte sind deshalb wichtig zu wissen, damit ich die Zielgruppe und die Form der Lernlandkarte sowie die entsprechenden Kompetenzen auswählen kann. Die Kompetenzen stammen aus den kerncurricularen Vorgaben des Landes Niedersachsen und sind zudem in der Digitalen Lernlandkarte redaktionell veränderbar. Somit kann man erreichen, dass kindgerechte Formulierungen eingebunden werden oder Kompetenzen „kleiner“ gemacht und somit zu Teilkompetenzen werden können. Lernlandkarten können auf diese Weise den Maßstab ändern: von zweijährigen Übersichten hin zur wöchentlichen Planung.
  2. Mit dem so genannten „Mitose“-Diagramm kann der weitere Planungsprozess an dieser Stelle systematisiert werden: Ein Thema wird als „Trägereinheit“ ausgewählt. Die „Trägereinheit“ transportiert die Kompetenzen, um die es gehen soll. Diese werden im „Lotus-Diagramm“ in einer bestimmten Art und Weise eingetragen und im nächsten Schritt mit Aufgaben und Material hinterlegt.
  3. Die Aufgaben und das Material spielen nun eine wesentliche Rolle. Es muss für die/den einzelne/n Schülerin bzw. Schüler passend sein und Lernerfolge ermöglichen. Ferner besteht der wesentliche Reiz des geöffneten Unterrichts darin, durch passende Lernwege die Schülerinnen und Schüler aktiv werden zu lassen und Zeit zu haben für Lerngespräche und Hilfestellungen.
  4. Im unter 2. genannten „Mitose-Diagramm“ werden ebenfalls und weiterhin die Aufgaben und das Material aufgeführt: Das Material für den jeweiligen Kompetenzerwerb bzw. -aufbau wird benannt. Aus dem Zusammenspiel von Kompetenzen und dem Material bzw. den Aufgaben kann die Checkliste erstellt werden: als Lernlandkarte im Sinne eines Plans. Die Lernlandkarte ist nun also bezogen auf den Lernprozess gestaltet und fungiert als eine Art „Plan im gesteuerten Lernprozess“ - siehe Lernlandkarten-Typ b) unter Punkt 1).
  5. „Lernnachweise“ sind nicht einfach nur „Arbeiten“ oder „Tests“. Es geht um Nachweise, dass wirklich etwas gelernt oder erlernt worden ist - im Sinne einer „Höher- oder Weiterentwicklung“. Entsprechend geht es um den erfolgten Transfer oder um die Performanz (von „Performance“).
  6. Die Dokumentation der Lernentwicklung schließt sich nun an. Sie geschieht mit Hilfe der übersichtsbezogenen Lernlandkarte - jedoch in diesem Online-Tool (zunächst) analog. Die Lernfortschritte der Schülerinnen und Schüler werden in ihr vermerkt, dabei kann z.B. ein farblicher Code den Qualitätsstatus einer erworbenen Kompetenz ausdrücken: z.B. dunkelgrün = sehr sicher, hellgrün = sicher, gelb = recht sicher, orange = noch eher unsicher, rot = unsicher.
  7. Neben der Lernlandkarte kommt bei der Dokumentation auch dem Portfolio eine bedeutende Rolle zu. Als „Steckbrief“ oder als „Lernalbum“ oder zur Dokumentation der „Lernwege“ verwendet, drückt das Portfolio das Lernen und den Lernzuwachs aus. Im Portfolio werden die Lernnachweise nebst Lernreflexionen gesammelt (z.B. ein gelungenes Arbeitsblatt, ein Foto von einer Unternehmung, ein besonders wichtiges Bild oder…).

Die beiden folgenden Präsentationen sollen den Zusammenhang und den Kreislauf der Schritte 1-7 darstellen. Alles hängt mit allem zusammen, ein geschlossenes System entsteht.

Beim Einstieg in diese Systematik gibt es viele Möglichkeiten. Wie in einem echten "Kreislauf" beginnt das System an jedem Punkt das Kreisen.